The Sheol Campaign Setting Project
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Immortal VII - Path of Warriors

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Beitrag von Anteus Di 04 Nov 2014, 02:06

Beitritt

Boris Krakovski, saß mit 10 anderen in dem Gefängnistransporter. Wie Schweine eingepfercht, aber das war zu erwarten gewesen, hier in Israel.  Er wusste was kommen würde, seine 2 Jahre Aufenthalt in einem russischen Gefängnis hatten in abgehärtet. Kaum etwas konnte ihn noch Angst einjagen. Er kannte die Spielchen.
Doch bevor er sich in Gedanken verlieren konnte und sich eine Abwehrstrategie für das Verhör ausdenken konnte, stoppte der Transporter plötzlich. Viel zu helles Licht drang in die den hinteren Raum und daraufhin betrat eine Spezialeinheit die vergitterte Ladefläche. Jeder wurde gemustert, auch er. Es waren Amerikaner. Gut, mit den Amis konnte man verhandeln. Als sie ihm einen Sack über den Kopf zogen machte er sich dann doch etwas sorgen….dann kam der Schlag auf den Kopf und es wurde dunkel.
Er erwachte in einem Raum, in dem nur der Tisch vor ihm von einer einzigen Lichtquelle direkt über ihm beleuchtet wurde. An Händen und Beinen gefesselt an einen Eisenstuhl wartete er, dass jemand kam. Doch das war nicht der Fall. Stattdessen bemerkte er einen Vertrag vor sich auf dem Tisch. Einen Söldnervertrag der seinesgleichen suchte. Was war hier los? Jemand kam in den Raum. Er stellt sich nicht vor, wusste aber so gut wie alles über Boris. Gezielt versuchte er Boris davon zu überzeugen, dass es eine gute Sache wäre dem neuen unbekannten Arbeitgeber beizutreten. Boris trat daraufhin dem Konzil bei.
Ihm wurde eine moderne Wohnung, ein Wagen und guter Komfort bereitet. Wie immer bei solchen Verträgen musste man dafür eine Menge leisten. Das Konzil testete Boris Fähigkeiten und war nach kurzer Zeit zufrieden. Er war ein meisterhafter Schütze. Vor allem mit seiner AK 47. Sie war perfekt auf ihn abgestimmt. Boris war sich sicher alles und jedem gewachsen zu sein, was da auf ihn zukommen sollte. Er sollte sich irren.

Racheengel

Rebecca Jenkins betrachtete die Sterne. Eine wunderschöne klare Nacht in Paris. Gute Musik vom Club unter ihr. Maverik, ihr neuen Partner holte sie aus ihrer Traumwelt. Er bombardierte sie mit sinnlosen Fragen. Ganz klar er flirtete mit ihr. Oder aber ihm war langweilig und er versuchte so die Zeit schneller verstreichen zu lassen.
Becky, wie sie eigentlich von jedem genannt wurde, bemerkte die Zielperson. Mani, einen weiteren Welpen aus dem Hause Loire. Sie musste ihn lebend zurückbringen. Tolliver hatte sich unmissverständlich ausgedrückt.  Also versuchte sie einen besseren Blick auf ihn zu bekommen. Sie schlich sich ins Haus.
Plötzlich verschwand die Verbindung zu Maverick, sie dachte an das Schlimmste und musste sich entscheiden. Entweder ihrem Partner helfen und dafür würde der verdammte Wolf entkommen und weitere Unschuldige Leben auslöschen, so wie damals ihren Vater oder ihre Mutter. Oder aber sie würde ihn aufhalten, hier und jetzt. Gut wenn man sich die Frage so stellt hat man die Antwort. Man könnte auch sagen, unnötig das Leben seines Partner gefährden. Aber es könnte ja auch nur ein Fehler in der Funkverbindung sein. Während sie noch darüber nachdachte hatte ihr Kleinhirn längst entschieden und sie rannte schon in das Gebäude.
Mani war leicht zu finden in der Menschenmenge und noch leichter aus der Fassung zu bringen. Sie zeigte ihm die Haftbefehle und da rannte er auch schon, meinte er würde nie mehr zurück zu Mircella gehen.
Damit hatte er vollkommen recht, als er einige Meter weiter die heiligen Schrotkugeln in seine verdammte Fresse geballert bekam. Davon würde er sich nicht erholen.

Erstes Treffen

Tolliver war nicht begeister, er war sauer. Becky aber war zufrieden. Jeder tote Werwolf war ein Gewinn für die Menschheit. Das mit Maverick war seltsam, wo war er, was war geschehen? Der Wagen war umgekippt und an einigen Stellen zerfetzt aber keine Leiche und kein Blut. Sie bekam keine Probleme, noch nicht. Als sie das Leichenschauhaus verließ durch die Eingangshalle viel ihr der wartende Soldat auf. Er hatte die gleichen Abzeichen wie sie auf ihrer Uniform. Also der Neue, das ging ja schnell.
Boris war überrascht, vor allem von dem Dialog. "Ah ein Mensch gut, bis später!" Was sollte er damit anfangen?

Einsatzbesprechung

Knight Commander Jefferson, ein Bär von einem Mann sprach zu den 20 anwesenden im Raum. Das ganze hatte etwas von einer Spezialeinheit und weniger von Söldnern. Boris war sich noch nicht sicher was er davon halten sollte. Aber das Geld war in Ordnung und davon konnte er nie genug haben. Alisa seine geliebte Schwester, sie sollte es besser haben als er. Dafür würde er sorgen.
Baroness Mircella von Loire vermisste einige ihrer Mitglieder ihres Hauses. Jedes Team sollte einen davon aufspüren. Bertrand Loire. Eine langweilige Suchaktion. Nichts neues für ihn, doch dann sprach Jefferson etwas über Werwölfe, zeigte Folien und Datenblätter, WTF?? Als sich dann Tolliver plötzlich in eines dieser Wesen verwandelte, ja , da bemerkte Boris seinen Irrtum. Er war wohl doch nicht auf alles gefasst.
Becky war etwas belustigt als Tolliver zu Boris sprang und ihn aufscheuchte und der so harte Söldner wie ein kleinen Mädchen schrie. Zugegeben, er hatte sofort wieder die Fassung, aber immerhin. Tatsache war, das ihr Vorgesetzter eine beschissene haarige Bestie war. Boris bekam Daten über die Wesen der Nacht. Seltsam, dass jemand so unerfahrenes in so eine Mission geschickt wird. Unweigerlich kam Becky der Verdacht, das etwas großes Vorging, aber was?

Geistiger Beistand

Das Kloster in Bern war ihre echte Heimat. Als Pater Samuel Cunningham in ihr Gemach eintrat, war es schon sehr spät. Sie war ehrlich überrascht ihn zu sehen. Er hatte ihr vieles beigebracht, damals als sie die Kirche aufgenommen hatte. War immer gut zu ihr gewesen und doch hatte sie einen Groll gegen den alten sanftmütigen Pater. Warum war er der Meinung, dass jedes Geschöpf auf Erden Gottes Werk wäre? Er wusste von Vampiren und den Wölfen. Warum trat er für sie ein, sah sie als Opfer und nicht als Jäger. Seine milden Worte waren unangebracht und als er ging war sie erleichter. Sie brauchte ihn nicht mehr. Sie wusste ganz genau was und wer ihr Feind war!!

Bruebach, Süden von Mülhausen

Durch geschickte Recherche hatten die Beiden eine Spur. In Bruebach waren 12 Kinder vermisst. Und sie wussten, dass der gesuchte 17 Jahr alt war. Also kein ausgewachsener Werwolf. Darum würde er sich an Kindern und Frauen laben.  
Während der Fahrt unterhielten sich die Beiden. Boris gab Becky wenig von sich preis. Keine einzige Kerbe wurde in seinen seelischen Panzer, der seine echten Emotionen vor der Außenwelt abschirmten, geschlagen. Es hatte seinen Grund, warum er nicht ausgeflippt war, nachdem der Werwolf ihn angesprungen hatte. Doch das musste warten.
Getrennt brachten sie in Erfahrung, dass sich jemand auf den die Beschreibung passte eine Jagdhütte gemietet hatte und, dass der Hausmeister des Kindergartens ebenfalls vermisst wurde.  in dessen Haus fanden sie Kampfspuren auf der Treppe, und einen Arm mit dem Siegelring des Hause Loire. Doch war er nicht von einem 17 Jährigen. Im Keller waren die Überreste der vermissten 12 Kinder. An die Wand drapiert wie Trophäen. Das war zu viel für Boris. Auch Becky war schwer getroffen. Beide hatten sie jüngere Geschwister, und insgeheim schwor sich ein jeder, dass ihren Lieben so etwas niemals zustossen würde.

Die wilde Jagd

In mitten des Waldes war die Hütte völlig abgeschieden von der Zivilisation. Zugegeben, das war eher ein Hotel als eine Hütte. Tatsächlich öffnete ein verstörter Bertrand die Tür und ließ sich bereitwillig festnehmen. Er beteuerte zwar seine Unschuld, doch wollten die beiden Söldner ihm nicht so recht glauben. Er war vor etwas auf der Flucht, sagte der Arm wäre von seinem Vetter Loui. Doch als sie weg wollten wurden sie von einer Menschenmasse verfolgt die ganz und gar nicht normal wirkte. Bloodsuckers. Ganz knapp kamen sie davon. Sie brachten den jungen Wolf in Menschengestalt zurück zum Konzil und wurden gelobt von ihren Vorgesetzten.
Ein Sieg. Doch es fühlte sich nicht so an. Vor allem als sie auf der Heimreise dem Verhafteten herauskitzeln konnten, dass er sehr wohl etwas mit den Kindern zu tun hatte. Erst als sich Becky als Agentin für die Inquisition zu erkennen gab und damit eine Verhör der Kirche forderte, dachte sie kurz sie hätte damit Erfolg, aber die Mühlen des Konzils malen nicht langsam sondern genauso schnell wie es das Konzil wünscht. Also geschah erst mal nichts.

Betrinken und Feiern?

Ohne auch nur ein Wort zu wechseln sprachen ihre Blicke. Heute würde nicht getrunken werden sondern gehandelt. Boris war sofort dabei, als Becky versuchte ihn zu überzeugen, dass sie zurück mussten. Loui finden mussten. Daran merkte sie, dass er sehr wohl mehr als Geld im Sinn hatte. Sie wusste noch nicht genau was es war.
Boris im Gegenzug wollte mehr herausfinden. Je mehr mächtige Personen ihm einen Gefallen schuldeten umso schneller konnte er einen dieser Gefallen einfordern für seine Zwecke. Sein alter Ausbildner und Kamerad Petrow war zwar spurlos verschwunden aber niemand war einfach so weg, schon gar nicht ein Hauptmann der weißrussischen Arme von seinem Kaliber.
Becky nutzte ihre Kontakte im Dominikaner Orden, Bruder Benedict nutzte sein Netzwerk und siehe da ein Treffer.  

Rougegoutte Schweiz-Französisches Grenzgebiet

Die kleine Pension diente Loui als Versteck. Er war kein 17 Jähriger, er war ein echter Werwolf. Also war er sich seiner Sache sicher. Er machte Fehler. Gut okay mit dem Verlust eines Armes, war er sowieso gebrandmarkt. Was also war schon dabei alles zu erzählen, er würde die Beiden sowieso umbringen. Dann zeigte ihm Becky die Aufnahme am Handy und er wurde wütend.
Boris kämpfte mit dem Wolf und machte Bekanntschaft mit seinen scharfen Klauen. Das gab Becky die Zeit ihm seine Kräfte vorübergehen zu entziehen. Er verwandelte sich zurück in einem Menschen. Becky bot ihm sogar Absolution an, die er nicht annahm und sich daraufhin selber die Kehle aufschnitt. Der Weg der Loire, er musste vor etwas mehr Angst gehabt haben als dem Tot.
Zuvor hatte ihnen noch die alte Rezeptionistin verraten, dass Loui ihr anvertraut hatte, dass er auf jemanden warten würde, also legten sie sich auf die Lauer und verständigten das Konzil.

Bombermann


Die meisten Leute mögen ihre Arbeit nicht, aber er war davon fasziniert. Es war nicht die Explosionen , die waren immer schnell vorbei. Nein es waren die Gesichter der Leute, die nichtsahnend ihren Tätigkeiten nachgingen und dann völlig unvorbereitet mit eben jenem zufriedenen oder ängstlichen, manchmal auch erfreuten Gesichtern in die Luft flogen.  Wie jedes Mal wenn er entzückt war pfiff er eben jenes Lied, dass er so mochte, wenn er erregt war. Als er kurze Zeit später in den Bus stieg, blickte er zufrieden auf seine Uhr. Um Punkt 22:18 gingen die Bomben los.
Im letzen Moment erkannte Boris das blinken der Bomben und versuchte Krampfhaft von der Pension weg zu kommen. Becky war etwas schneller und kam mit Glück unbeschadet davon. Boris wurde schwer getroffen und als endlich Verstärkung eintraf wussten beide, dass sie jemand verraten hatte. Jefferson wollte noch wissen ob sie etwas auffälliges Gesehen oder jemanden Kontaktiert hatten, aber kein Wort kam über ihre Lippen. Becky hatte einen Verdacht und auch Boris war sich im klaren was hier los war.
Später, nachdem seine Wunden vollständig von einem Hexenmeister geheilt wurden, und er sich wieder eine etwas 2 dimensionale Darstellung dieser offenbar begabten Heiler anhören musste, fragte er noch warum sie nichts gesagt hatte. Becky konnte einfach nicht glauben, dass sie Benedict verraten hatte, warum nur? Wieso?
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Beitrag von Anteus Do 05 März 2015, 18:12

Litauen, Kaunas

Hier im Hohen Norden Europas hatten sie endlich eine Spur gefunden. True Blood war hier und das reichlich.  1 Monat lang waren sie kreuz und quer der Droge gefolgt. Einsatz um Einsatz, ohne Verschnaufpause zerrte an Boris und Beckys Ausdauer.
Vor Litauen auf der Halbinsel Saaremaa stoppten sie den Konvoi der Schmuggler. Und er war schwer bewacht. Eine Straßenschlacht auf der Autobahn mit Seelenmagiern, Werwölfen und Schmugglern gegen die schwere Einsatztruppe des Konzils unter Toliver. Becky und Boris trugen ihren Teil dazu bei, dass dieses True Blood nie wieder jemandes Leben zerstören konnte.

Bialystok, Polen Bar

Im Lager des Konzils wird gefeiert, endlich ein Erfolg und kaum Verluste. Boris vermisst seine Schwester und trinkt über den Durst um sich zu beruhigen. Dabei legt er sich im Rausch mit Truckern an, doch Becky schlichtet den Streit und nutzt die Gelegenheit um Boris besser verstehen und kennen zu lernen. Er erzählt ihr von Alisa, im Gegenzug Becky von ihrer Vergangenheit. Das schweißt die beiden etwas zusammen.

Bialystok, Polen Einsatzbesprechung

Nach einem furchtbaren Alptraum über seine Schwester Alisa werden Boris und Becky überraschend zu seiner Einsatzbesprechung gerufen worden. Es ist ihre Aufgabe die heilige Lanze von Longinus aus Wien zu stehlen und zwar ohne Konzilunterstützung. Niemand soll davon verfahren, Toliver selber leitet den Einsatz der direkt von Schwarzenberg.

Bialystok, Glaubenskrieg

Danach nutzt Becky die Gelegenheit und ruft bei Pater Samuel an. Sie erzählt ihm, das Benedict ein Verräter ist und erfährt im Gegenzug vom Bündnis der Kinder der Offenbarung mit den Schwestern der Eisernen Jungfrau. Ein Teil der Inquisition unterstützt diese Arme, nun da die Lebende Heilige erwacht ist. Boris versucht seine Schwester anzurufen, doch sie hebt nicht ab. Er hat ein sehr schlechtes Gefühl, etwas stimmt nicht.

Wien

Toliver erzählt wenig und wenn dann nur von seinem Glauben an die Sache. In der Hofburg in der Schatzkammer liegt die Lanze bewacht. Obwohl sie von jedweder Kraft beraubt sein soll ist sie dennoch eine mächtiger Glaubensgeber. Und man kann ja nie wissen.....

Sie gelangen unbemerkt in die Burg, keine Spur von den Eisernen Jungfrauen unter Marie-Anne. Schnell dringen sie ein und als sie die Lanze mit einem ausgeklügelten Plan stehlen wollen, werden sie überrascht. Becky nutzt die Stunde und gaukelt Marie-Anne vor, dass die Lanze in Säure vor den Augen der Jungfrauen aufgelöst wurde. Stattdessen fliehen sie damit durch die Katakomben Wiens, doch nicht nur vor der Kirche sondern auch vor Toliver und dem Konzil. Mit einem Mietauto geht es weg aus Wien. Alisa, ist ihr Ziel. Weißrussland.

Roadtripp

Während der Fahrt wird beiden bewusst, wie geschafft sie sind. Doch mit Automatenkaffee und Aufputschmitteln halten sie durch. Bis Polen.
Boris kracht mit einem andern Auto zusammen. Der Fahrer des anderen Autos ist tot. Sie legen ihn in ihren Wagen und versenken den anderen im Straßengraben.
Kurz vor der Grenze nach Weißrussland wollen sie die Leiche im See versenken, doch als sie sie aus dem Kofferraum heben, lebt sie.
Vampir, Zombie, Wolf? Nein, es ist die Lanze. Die ganze Zeit über hatte sie schon eine positive Wirkung auf Becky und als sie versucht den Teufel aus dem Manne zu treiben, merkt sie, dass sie ihm damit hilf. Durch Gottes Macht, der Lanze. Durch Zufall berührt Boris die Lanze und es überkommt ihn. Furchtbare Schmerzen. Körperliche und geistige. Er sieht sich selbst am Kreuz und durchlebt die furchtbaren Leiden Jeus Christi. Er ist einer von ihnen, ein Freak. Er kann es selbst nicht glauben und will es auch nicht. Boris versucht ein letztes Mal bei seiner Schwester anzurufen. Doch auch ihre Großmutter, bei der er sie zurück gelassen hatte, nimmt nicht ab. Zerrüttet und besorgt fahren sie weiter. Den wiederbelebten, äußerst verwirrten Mann lassen sie zurück, am Straßenrand sitzend.

Grenzübergang

Die Grenze. Boris kennt jemanden dort aus seiner alten Zeit bei der Arme. Er besticht ihn und daraufhin gibt dieser ihnen Aufschluss was los war. Der Übergang ist schwer bewacht offenbar war ein Verbrechen verübt worden in der Nähe, darum die vielen Cops und Soldaten auf beiden Seiten. Zufall? Oder doch die Kirche die alles absperren hat lassen? Sie hatten es fast geschafft als sich ein Soldat umdrehte sich ganz ganau für ihr Kennzeichen und die Automarke interessierte, er kam direkt auf sie zu.......
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Beitrag von Gorthaur Do 30 Apr 2015, 08:57

Grenzübergang (Fortsetzung)

Die Wache greift zum Mikro und lässt das Fahrzeug überprüfen. Becky will denn Soldaten erschießen und drängt Boris zum fahren. Boris vertraut auf seinen ehemaligen Kollegen, den er zuvor bestochen hatte. Der Soldat kommt zur Fahrertür und will die Papiere sehen, als Boris ihm keinen Führerschein vorweisen kann verlangt er mit gezückter Waffe, dass die beiden aussteigen. In dem Moment komm Boris‘ ehemaliger Kamerad und klärt die Situation (mit Geld)


Polazk

Polazk – Wohnung

Die weitere Fahrt bis nach Polazk verlief ohne Zwischenfälle. In der Stadt angekommen machten sie sich sofort auf den Weg zur Wohnung seiner Großmutter. Als sie ankamen sahen sie, dass das Gebäude völlig ausgebrannt war. In der Wohnung waren einige Einschusslöcher jedoch keine Leichen. Sie wurden vom Hausmeister überrascht, der das Gebäude gegen Plünderer zu schützen versucht. Da der Brandherd in dieser Wohnung war, riet er ihnen auf dem Polizeipräsidium nach den Bewohnern dieser Wohnung zu suchen.

Polazk – Polizeipräsidium

Bei der Polizeizentrale angekommen wollte Becky im Auto warten, da sie ja sowieso kein Wort Weißrussisch kann. Also betrat Boris alleine das völlig überfüllte Präsidium. Er suchte in der Menge nach seinen Verwandten, stattdessen fiel ihm ein Gesicht auf, dass er auch schon ewig nicht mehr gesehen hat: Lars, ein Söldner-Kollege. in einem kurzen Gespräch machte Lars ihm deutlich, dass sein neuer Arbeitgeber über Boris’ Anwesenheit nicht erfreut sein wird. Lars ließ ihn dennoch gehen, da er noch eine alte Schuld zu begleichen hatte. Boris ging nachdenklich zum Ausgang als ihm in einiger Entfernung ein schreiendes Mädchen auffiel. Neben ihr bückte sich eine Frau zu ihr hinunter und gab dem Kind eine kleine Puppe. Sofort hörte sie auf zu weinen. Das war die Lösung! Boris rannte zurück zum Auto. „Becky, gib mir das Handy, das du dem angefahrene Typen abgenommen hast!“ Becky verstand seine Aufregung nicht aber sie gab ihm das Telefon. „Zu Alisas erstem Geburtstag habe ich ihr einen Teddy geschenkt. Er war ihr ständiger Begleiter. Aus diesem Grund habe ich einen Peilsender eingebaut. Da der nur in einem 10 Kilometer Radius funktioniert habe ich ihn schon seit Jahren nicht mehr verwenden können und deshalb vergessen. hoffen wir mal, dass sie noch nicht zu cool für ihren Teddy ist.“ Boris drückte hastig am Display des Handys herum und nach kurzer Zeit hatte er das Signal lokalisiert.

Polazk – Einkaufszentrum

„Dort vorne muss es sein“, sagte Boris. Sie standen vor einem riesigen Einkaufszentrum, in dem anscheinend die High Society ein Fest feierte. Becky gab sich als Lisa Croft, eine New Yorker Künstlerin aus und schon waren die hirnlosen Gorillas am Eingang überzeugt. Darin erinnerte kaum etwas an ein Einkaufszentrum. Im schwachen Licht sah man überall leicht bekleidete Damen mit Modellfigur, die von halbstarken Gangstertypen umringt wurden. Im obersten Stock gingen Sie bei einem Tisch vorbei, an dem ein gut bewachter Russe mit einem Anderen um die Wette soff. Der Kräftigste der Bodyguards, Dimitri, stand auf und kam zu ihnen. Während Becky versucht mit Dimitri ein wenig zu flirten, bemerkte Boris hinter dem Gangsterboss ein kleines Mädchen, das offensichtlich mit True Blood vollgepumpt war. Er musste irgendwie an Dimitri vorbei. Während Boris überlegte, wie er Dimitri überlisten könnte, fiel mit einem lauten Knall einer der Säufer vom Sessel. „Die vertragen hier wohl garnichts“, schnaubte Boris. Dimitri begutachtete Boris von oben bis unten, dann drehte er sich um und schrie „Juri, wir haben einen Herausforderer!“. Im Laufe des Besäufnisses wurde den beiden ein Job angeboten, den sie natürlich annahmen. Boris schaffte alle Wodka, jedoch nicht ohne Konsequenz. Während Boris versuchte, nicht das ganze Lokal vollzukotzen versuchte Becky mit allen Mitteln mehr von Dimitri zu erfahren und so kam es, dass sie kurz darauf in die Limousine des Muskelmanns einstieg und verschwand.

Um vier wachte Boris wieder auf, endlich in wieder in der Lage aufzustehen. er wangte Richtung Ausgang. Auf halben Weg stand Dimitri mit Alisa. Plötzlich wurde es unerträglich heiß. zuesrt dachte Boris, es komme vom vielen Alkohol, aber es wurde immer heißer. schon langsam lösten sich die Tapeten von der Wand. Boris blickte auf und sah die Quelle dieser unerträglichen Hitze: Alisa schwebte glühend mitten im Raum. Boris rannte zu seiner Schwester als sie völlig erschöpft zu Boden ging. Er schnappte sie und sprintete los. Die Geschwister flüchteten durch den Heizungskeller und entkamen knapp. Drausen angekommen liefen sie über den Busbahnhof zu einem Münztelefon. Boris informierte sich wo Becky ist und fuhr hin.

Polazk – Dimitris Wohnung

Bei Dimitris Wohnung angekommen hörte Boris schon einen Kampf in der zweiten Etage. Er sperrte Alisa im Auto ein und rannte zu Becky. Nach einer kurzen schießerei wurde sie befreit. erschöpft gingen sie die Treppe hinunter, da sahen sie Alisa über die Straße torkeln. Sie rannten los und wichen bereits brennenden Autos aus. Becky holte die heilige Lanze aus der Tasche und murmelte ein Gebet. Aus der Lanze schoss ein Strahl in Alisas Richtung. Sie schreite laut auf unter diesen höllischen Schmerzen. Boris wollte ihr zuhilfe kommen doch die Lanze war zu mächtig. Der Strahl der Lanze traf auch ihn und er ging zu Boden. Becky unterschätzte die Macht des heiligen Reliktes und als sie das Gebet beendete viel Alisas Körper leblos zu boden. Boris schlug Becky zu Boden und versuchte seine Schwester wiederzubeleben. Vergeblich.

Polazk – verrauchte Bar

Becky erfährt nach Tagen, dass Boris seit Tagen die Bar nicht verlassen hatte, in der er in seiner Jugend immer war. Sie öffnete die Tür und sah ihn an der Bar sitzen. Becky versuchte sich zu entschuldigen aber Boris wusste, dass nicht sie Alisa umbrachte. durch ihre Schuldgefühle war sie schnell damit einverstanden, diesen scheißrussen Juri umzulegen.

Polazk – Einkaufszentrum

Boris schnappt einen Rucksack voll Gasgranaten, zündet sie und schmeißt sie in den Lüftungsschacht. „Gasmaske auf und rein mit uns“. Sie stürmten hinein, vorbei an einigen Wachen, die mit tränenden Augen am Boden knieten, durch den Juwelier hin zur Feuertreppe. Im dritten Stock, Juris Etage, stieg Boris durchs Fenster wieder ein aber er wurde schon erwartet. Dimitri stand mit einer Halbautomatischen Schrotflinte zwischen ihm und Juris Büro und traf ihn leicht am Fuß. Becky sprang durch das Fenster mit ihrer sawed-off shotgun und erwiderte das Feuer. Da Dimtri beschäftigt war lief Boris zu Juri. Dieser spritzte sich gerade true blood, was ihm aber nichts nutzte. Boris schoss mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck sein ganzes Magazin in die hässliche Visage dieses möchtegern Mafiaboss. Im Vorraum hörte Boris mehrere Schüsse. Er drehtesich um und sah Becky schwer verwundet am Boden liegen. Mit einem gekonnten Schuss traf er Dimitri mitten in die Brust. Boris riss den Verbandskasten von der Wand und verband Becky notdürftig. Sie sah schrecklich aus. Vor allem ihr Gesicht war blutüberströmt.


Polazk – Krankenhaus

Im Krankenhaus angekommen stürmten sofort ein dutzend Schwestern her und rissen Becky von seinen Armen. Boris wartete die ganze Operation ungeduldig vor der Tür. Nach mehreren Stunden kam der Arzt: „Wir konnten ihr Auge nicht retten, aber sie wird überleben“.


Währenddessen an der Rezeption (am Telefon):

„Ich habe etwas, das sie interessieren würde.“

„Und das wäre?“
„Ich habe einen Volltreffer.“

„Wir schicken jemanden vorbei.“
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Beitrag von Mister Ich Do 07 Mai 2015, 21:39

Erinnerung,

Ich war fünf, vielleicht sechs Jahre alt. Dad hatte mich von der Vorschule abgeholt und musste nur noch schnell „ein paar Dinge“ erledigen. Wir hielten auf dem Parkplatz irgendeiner Bar für Trucker und Biker. Ich kann mich nicht mehr an den Namen der Bar erinnern, weiß nur noch, wie langweilig es war, im Wagen zu warten, während Dad mit Leuten sprach, die dieselbe Jacke trugen wie er. Kutte nannten sie die Jacke, das hatte mir Dad einmal erklärt. Sowas wie eine Uniform, die besagte, dass man dazu gehörte, zu dem Motorradclub, der Dad immer so viel bedeutet hatte. Iron Crusader nannten sie sich. Ich war noch ein Kind und für mich bedeuteten sie ebenso wenig wie unbezahlte Rechnungen oder Steuererklärungen.
Aber die Langeweile kann oft seltsame Energien freisetzen. Der Fahrersitz übte eine ungeahnte Faszination auf mich aus. Schnell kletterte ich nach vorn und setzte mich vor das Lenkrad. Ich musste etwas nach vorn rutschen, um die Pedale mit den Zehenspitzen zu erreichen. Kleine Füße trampelten auf den Pedalen herum, Kinderhände rissen am Lenkrad und eine kindliche Stimme brüllte „brumm brumm …“ und lieferte so die Geräuschkulisse einer wilden imaginären Fahrt. Im Augenwinkel bemerkte ich den silbernen Zündschüssel mit dem Totenkopfanhänger, den Dad immer umdrehte, bevor er losfuhr. Kindliche Logik sagte mir, dass man diesen Schlüssel umdrehen musste, sonst würde das Gefährt ja nicht losfahren.
Ich musste mich etwas verrenken, um das Zündschloss zu erreichen und es kostete mich einiges an Kraft, den Schlüssel umzudrehen. Ein zufriedenes Lächeln erschien auf dem jungen Gesicht als der Wagen nun von selbst brummte. Ich saß hinter dem Steuer und drückte mit den Zehenspitzen die beiden Pedale ohne zu wissen, was nun die Bremse und welches das Gaspedal war. Der Zufall entschied, dass ich das „richtige“ Pedal erwischte und das Auto sich nun langsam vorwärts bewegte und immer schneller wurde. Die kindliche Fantasie konnte einem jegliche Angst nehmen. Alles war ein Spiel, und ein Spiel bedeutete Spaß. Und davon hatte ich in diesem Moment jede Menge.
Der Wagen rammte ein abgestelltes Motorrad und überrollte es. Hinter dem Steuer konnte ich nicht erkennen, was es war, ich war zu klein um über das hohe Lenkrad auch nur irgendetwas anderes zu sehen als den klaren Abendhimmel. Zur Seite hatte ich eine etwas bessere Sicht. Ich sah die Gesichter der Erwachsenen. Manche schrien, manche lachten. Dann sah ich meinen Dad. Er lachte nicht, er schrie nicht. Sein Blick war streng und strafend. Ein Blick, der sich eingebrannt hat, für ein ganzes Leben. Der Ausdruck in den Augen des Vaters ließen die Illusion platzen. Aus Spiel wurde Ernst, aus Spaß wurde Angst. Er war es, der auf das Autodach gesprungen und durch das offene Seitenfenster aufs Lenkrad gegriffen hatte. Ich tat, wie mir geheißen und sprang mit beiden Beinen auf das andere Pedal, bis der Motor gurgelnd zum Stillstand gekommen war.
Weinend wurde ich aus dem Wagen gezerrt und zur Schnecke gemacht. Das hatte ich wohl verdient. Die Ohrfeige kam hart und unerwartet. Das war das erste und einzige Mal, dass er mich geschlagen hatte.

Der Glaube fußt auf drei Dingen: Erinnerung, Wahrnehmung und Hoffnung. Eines musste man in Ehren halten wie einen Lehrer, das Andere stetig schärfen wie eine Klinge, und das Dritte niemals verlieren wie einen Schatz.

Damals offenbarte sich ein dunkler Fleck auf der Seele von Buddy Jenkins. Wie ein schwarzer Schatten, den er ansonsten verborgen hatte, breitete er sich in ihm aus und manifestierte sich in der strafenden Hand, die er gegen seine kleine Tochter erhoben hatte. Es war Daddys Bike, das ich umgefahren und überrollt hatte und dieser Blick, den er mir zugeworfen hatte und der sich in meiner Erinnerung festgefressen hatte, verfolgte mich auch noch, als der Traum aus der Welt der Erinnerungen verflogen war und ich die Augen öffnete. Das Auge, um genau zu sein.


Wahrnehmung


Die Welt um mich war steril und langweilig, wie es Krankenzimmer nun einmal so an sich hatten. Es musste Nacht gewesen sein und das Zimmer war in ein Halbdunkel gehüllt. Mein linkes Auge war verbunden, der Arzt sagte mir später, das ich es verloren hätte. Ich nahm es hin, wie eine Prüfung, auch wenn es weh tat. Vielleicht ist das der Preis, den man bezahlen muss.
Der Exorzismus, den ich durchgeführt hatte, hatte Boris kleiner Schwester den Tod gebracht. Auch wenn ich gezwungen war, ihn durchzuführen, trauere ich um das kleine Mädchen und hoffe, dass Jesus Christus sich ihrer jungen Seele angenommen und in das Reich seines Vaters geführt hatte. Sie hat Erlösung verdient. Ich habe mich zur Blutrache an ihren Peinigern hinreißen lassen. Eine Sünde, deren Preis ich nun mit einem Auge bezahlt habe, oder ich hatte einfach nur Pech. Göttliche Prüfungen und Pech lassen sich oft unmöglich voneinander unterscheiden.

Nicht die Verletzung war es, die mich in Panik verfallen ließ. Meine Sachen waren fort und mit ihnen die Lanze des Longinus. Ich fühlte mich verantwortlich für sie, nein, ich war verantwortlich. Die heilige Lanze durfte nicht in die falschen Hände geraten, und es gab derzeit viele davon. Der Arzt gab mir noch einen Zettel, auf dem eine Telefonnummer gekritzelt war. Jemand hatte nach mir gesehen, als ich noch bewusstlos war und mir diese Nummer hinterlassen. Wer es auch war, ein Boris Krakovski war dem Arzt jedenfalls unbekannt.
Mit wackeligen Knien durchsuchte ich mein Krankenzimmer und fand nur leere Schränke und Laden vor. Eine Schwester klärte mich auf. Meine Kleidung war voller Blut und Einschusslöcher und sie hatte sie einfach weggeworfen, ohne zu wissen, was sie da hatten. Ich musste runter in die Wäscherei des Krankenhauses in der Hoffnung, dass die Müllsäcke noch nicht abtransportiert worden waren.

Ich schlich mich aus dem Zimmer, stolperte durch überfüllte Krankenhausgänge und suchte nach einem Plan oder ein Piktogramm irgendetwas, dass mir zumindest eine Richtung geben könnte. Ich sollte tatsächlich zumindest die Grundzüge dieser Sprache lernen. Im Eingangsbereich wurde ich schließlich fündig. Schnell prägte ich mir den Plan ein und bewegte mich zielstrebig zur Wäscherei. Die Sicherheitsschleuse zu überwinden war nicht schwer und schnell befand ich mich im Inneren des Hygienebereichs. Hektisch durchsuchte ich die Wäschekörbe und Waschmaschinen nach meinen Sachen. Da bemerkte ich etwas seltsam Vertrautes in einer der laufenden Maschinen. Das konnte unmöglich wahr sein. Der Waschgang wurde gestoppt und ich zerrte die schwarze, ärmellose Lederjacke aus der Trommel. Da hielt ich die alte Kutte meines Vaters in meinen zittrigen Händen. Entweder jemand spielte mir einen sehr gelungenen Streich oder ich verlor nun endgültig den Verstand und aus irgendeinem Grund kam mir die zweite Möglichkeit bei weitem realistischer vor.

Ich packte die Kutte ein, denn ein Haufen großer schwarzer Müllsäcke erregte meine Aufmerksamkeit und ein Gefühl sagte mir, dass ich hier fündig werden würde. Wie auch immer diese Weste hier her gekommen war, ich würde es noch früh genug herausfinden, doch sollte ich die Lanze verlieren, wäre alles umsonst gewesen. Ich nahm mir ein Paar Latexhandschuhe aus einem Spender an der Wand und wühlte mich durch die ersten Säcke. Zuerst vorsichtig, dann immer hektischer, am Ende schüttelte ich den Inhalt einfach auf den Boden aus. Nach fünf Säcken erfolgloser Suche hörte ich Stimmen, die schnell näher kamen. Behände kletterte ich über die restlichen Säcke und versteckte mich zwischen ihnen.
Es waren drei, zwei Kerle und eine Frau, und sie schienen dieselbe Idee gehabt zu haben wie ich selbst. Einer der Kerle jedenfalls, schlussfolgerte, dass, wer immer hier gesucht hat es bereits gefunden haben musste. In Wahrheit wollte er sich an dem Zeug nicht die Hände schmutzig machen. Die Kerle verschwanden wieder und ließen die Frau zurück, natürlich nicht ohne sie anzuweisen, hier sauber zu machen. Ich überwältigte die Frau und machte mich wieder ans Werk. Diesmal fand ich meinen alten Mantel sehr schnell, und in seiner Innentasche war immer noch die Lanze verborgen. Ich packte sie aus, küsste die Reliquie und dankte Gott für seine Güte, dann stahl ich den, weiter hinten abgestellten, Mülllaster und nahm die Frau, die ich niedergeschlagen hatte, als Geisel mit mir.

Ziellos fuhr ich durch die Straßen einer fremden Stadt, in der ich nicht einmal die verfluchten Straßenschilder lesen konnte und wartete, bis die Frau aufwachte. Sie hatte mit mir Englisch gesprochen, vielleicht wusste sie etwas, oder war eine Hilfe. Als sie wach wurde, beruhigte ich sie und entschuldigte mich für die Schläge. Es stellte sich heraus, dass sie nur eine Mitarbeiterin des Krankenhauses war. Ich erzählte ihr meinen „ offiziellen“ Teil der Geschichte und bat um Hilfe. Zu meinem Erstaunen erhielt ich welche. Jelena, so war ihr Name, ging ein großes Risiko ein, als sie mich in ein verfallenes Haus, dass ihrer Familie gehörte, einquartierte. Dieser etwas abseits gelegene Ort dürfte das Haus ihrer Eltern gewesen sein, oder einer Tante, und stand seit vielen Jahren leer. Ich war froh einen Unterschlupf und etwas zu essen bekommen zu haben. In einem modrigen Regal fand ich ein Russisch-Englisch-Wörterbuch und begann sofort mit dem Lernen.
Jelena versorgte mich mit den nötigen Medikamenten und mein Auge und die vielen anderen Wunden heilten rasch. Zu der Kutte, die ich ihr gezeigt hatte, meinte Jelena, sie würde einem Patienten gehören, der kurz nach meiner Verwundung eingeliefert wurde. Ich bemerkte ihre Angst, als sie die Kutte sah. Diese Frau hatte so viel für mich getan, ich würde es dabei belassen und sie wieder ihr Leben leben lassen. Es war Zeit, aus dem Versteck zu verschwinden.



Schmerz,


Boris saß in der Bar, die seine Zuflucht geworden war und leerte eine Vodkaflasche nach der anderen. Seit er die schwer verletzte Becky vor dem Krankenhaus abgelegt hatte, war er nirgends woanders gewesen. Er war nicht auf der Beerdigung seiner Schwester, erkundigte sich nicht weiter nach seiner Kameradin, nichts. Nur Boris, der Vodka, und das Selbstmitleid. Er wusste nicht, welcher Tag es war, oder ob es überhaupt Tag oder Nacht war. Er wusste nichts mehr. Sein einziger Lebenszweck starb, vollgedröhnt mit True Blood durch die Hand seiner Kameradin. Natürlich wollte sie das nicht, das True Blood hatte den Teufel so tief in seiner kleinen Schwester verankert, dass es sie umgebracht hatte, als Becky ihn aus ihr heraus gerissen hatte.
Er hatte die Leute zur Rechenschaft gezogen, die dafür verantwortlich waren, aber die Genugtuung der Rache währte nur kurz. Boris wusste nicht, was ihn mehr schmerzte. War es, dass ihn seine Schwester nicht einmal wiedererkannt hatte? War es ihr Tod, der ihm nun jeden Daseinszweck beraubt hatte, oder war es seine Ohnmacht, seine Aliza vor alldem nicht beschützen gekonnt zu haben.

Jemand setzte sich zu ihm, tauchte durch den Dunstkreis aus Zigarrenrauch und Alkohol wie ein mystischer Riese und bestellte sich selbst einen Drink. „Du siehst Scheiße aus, Krakovski!“ Es war sein alter Söldnerkamerad Lars, auch „der Schwede“ genannt. Lars erzählte ihm von dieser neuen Macht, die in Polazks Unterwelt nun um die Kontrolle kämpfen. Nachdem Boris mit Rebeccas Hilfe Juris Kartell zerschlagen hatte, waren dessen Geschäftspartner aufgetaucht und stürzten die hiesige Unterwelt ins Chaos. Diese Leute brachten jeden um, der sich mit ihnen anlegte oder dachte, Juris Geschäft unter Eigenregie fortführen zu können. Sie hatten sogar die Polizei unter ihrer Kontrolle und ließen die korrupten Beamten die Drecksarbeit für sich erledigen. Der Schwede hatte ein Angebot für seinen alten Freund. Sie beide sollten das Kartell wieder aufbauen und für diese Leute True Blood verkaufen. Boris lehnte dankend ab. Er wollte mit dem Höllenzeug nichts zu tun haben. Lars warnte ihn noch. Es wäre für ihn an der Zeit zu verschwinden. Die Neuankömmlinge hätten es auf den Kerl abgesehen, der ihren Geschäften in Polazk derart geschadet hatte.

Boris hatte ohnehin nicht vor, zu bleiben. Das Verschwinden seines Ausbilders und Freundes Petrov beschäftigte ihn immer noch. Auch der Schwede wusste nichts über dessen Verbleib. Es wäre eine Aufgabe für Boris, die ihn genügend von all dem, was bisher geschehen war, ablenken würde. Eine Ablenkung, die er dankend annahm.
Boris hatte seine Waffe bei einem berüchtigten Waffenschrauber in Reparatur gegeben. Dieser hatte sein Geschäft um einen aufwendigen Club erweitert, in dem der seine Waffen lagerte. Während Boris auf seine geliebte Waffe warten musste, betrat eine Gruppe verdächtiger Gestallten den übervollen Club. Boris kannte die Kutten, die sie trugen, nur zu gut. Das waren keine gewöhnlichen Biker. Er hatte diese Leute schon gemeinsam mit den Vanishern des Konzils bekämpft. Wo immer True Blood aufgetaucht war, waren diese Werwölfe nicht weit. Boris nahm sein Gewehr entgegen und verschwand lieber durch die Hintertür.

Sein Weg führte ihn ins Krankenhaus. Becky müsste langsam wieder auf den Beinen sein und für ihn war es an der Zeit, aus der alten Heimat zu verschwinden.
Seine Kameradin war in ihrem Zimmer jedoch nicht alleine. Ein Mann war bei ihr, in die Kutte derselben Biker gehüllt wie jene, die er in der Bar wiedererkannt hatte. Er schien fast zärtlich besorgt um die schlafende Becky. Strich ihr durchs Haar, nahm sie bei der Hand, schreckte jedoch vorsichtig vor dem auf der Handfläche tätowierten Kreuz zurück. Boris machte sich auf den Weg zu der diensthabenden Krankenschwester. Er wollte erfahren wer das in Beckys Zimmer war, oder zumindest, für wen er sich ausgab. Unterwegs wurde er von einer blonden Biker-Schönheit angerempelt. Die Amerikanerin knurrte ihm ein halbherziges „Sorry“ entgegen. Mehr eine Warnung als eine Entschuldigung. Die Krankenschwester schien sehr eingeschüchtert zu sein, doch Krakovski konnte ebenfalls sehr überzeugend sein. Der Mann in Beckys Zimmer sollte niemand geringerer als ihr Vater sein. Doch das war völlig unmöglich. Becky hatte ihm selbst erzählt, dass ihr Vater vor zehn Jahren getötet worden war.
Boris marschierte zurück ins Zimmer, da bemerkte er die blonde Frau, die nun angefangen hatte, die Schränke in Beckys Zimmer zu durchsuchen. Boris betrat das Krankenzimmer und stellte die beiden zur Rede. Die Blonde schien bereits auf ihn losgehen zu wollen, als der mysteriöse Mann das Wort ergriff. „Nein, Alice, nicht hier. Sie sind Boris Krakovski, richtig? Ziemlich…. dämlich von Ihnen, hier aufzukreuzen. Sie sollten jetzt lieber verschwinden. Das hier …ist eine Privatangelegenheit.“
Boris wog seine Optionen ab. Da waren die beiden hier im Zimmer und er hatte noch mindestens drei weitere draußen im Flur gesehen. Wenn er sich nicht irrte, waren das alle Werwölfe. Boris war Realist. Er konnte sie unmöglich besiegen und wenn sie Becky hätten töten wollen, dann wäre sie bereits tot. Also trat er den Rückzug, an um seine Optionen zu verbessern.

Kaum hatte er das Krankenhaus verlassen, lauerten ihm vier Unbekannte auf. Unversehens zogen sie ihre Pistolen und Boris lief um sein Leben. Sie hetzten ihn quer durch die Stadt, über Dächer und Straßen hinweg. Schließlich gelang es ihm seine Verfolger zu trennen und erledigte sie einem nach den anderen mit bloßen Händen. Erst als er ihre Munition und Bargeld an sich nahm, bemerkte er die Polizeimarken. Lars hatte recht, sie ließen die Cops tatsächlich die Drecksarbeit machen. Boris musste für ein paar Tage untertauchen, warten, bis sich die Straßen wieder etwas beruhigt hatten.


Hoffnung,

Ich habe drei Tage in dem Unterschlupf ausgeharrt und die Zeit mit Beten und Lernen verbracht. Diese Sprache war mir immer noch fremd, doch zumindest lernte ich ein paar Grunddinge, mit denen ich mich schon irgendwie durchschlagen können sollte. Das Lesen war anstrengend, doch langsam lernte mein verbliebenes Auge, dass es nun die Arbeit von beiden zu erledigen hatte. Jelena hat mir ein paar Rubel und ihr Handy gegeben. Ich konnte dieser Frau nicht genug danken. Ich kann mich nur revanchieren, in dem ich sie in meine Gebete einschließe.
Ohne einer echten Verabschiedung verließ ich das Haus. Jelenas Geld reichte für neue Kleidung und eine einfache Augenklappe. Mein Weg führte mich in die Kirche, obwohl ich bis heute nicht weiß, warum ich mich in diese Gefahr begab. Es war schon einige Zeit her, dass ich ein Gotteshaus besucht hatte, vielleicht sehnte ich mich nach der Ruhe der Andacht, vielleicht erhoffte ich mir klare Antworten auf meine Fragen. Am Weg dorthin kontaktierte ich Boris. Es war gut, seine Stimme zu hören, auch wenn sie so klang, als hätten wir uns nur ein paar Stunden nicht gesehen. Als ob nichts vorgefallen wäre. Zumindest hatte er mich nicht hier zurückgelassen, obwohl ich es ihm nicht verübelt hätte. Er würde mich bei der Kirche abholen.

Die heilige Katarina, der dieses Gotteshaus gewidmet war, blickte durch die Ikone auf mich herab. Diese Frau hatte alles erduldet, und ihre Feinde nur mit der Kraft des Glaubens in den Wahnsinn getrieben. Ihre Augen waren traurig, doch zugleich zuversichtlich und voller Hoffnung. Sie war sich ihres Weges sicher, nahm die Bürde auf sich und besiegte die Angst und den Schmerz. Der alte Priester wusste gleich, wer ich war und ich machte auch kein Geheimnis daraus. Auch wenn wir unterschiedlicher Meinung über den Nutzen der Lanze waren, so half er mir dennoch. Er gab mir eine Waffe, um die Reliquie zu beschützen und ließ mich alleine. Vermutlich machte er gerade ein paar Anrufe, um seine Pflicht gegenüber der Kirche zu erfüllen und mein Erscheinen zu melden. Ich hatte jedoch ganz andere Sorgen.
Mein Finger spielten nervös mit dem Zettel, auf dem die Telefonnummer geschrieben war, die ich im Krankenhaus erhalten hatte. Die Nummer, die Kutte der Iron Crusaders, die ich gefunden hatte, das alles warf Fragen auf und ich wollte Antworten, obwohl ein Teil von mir diese Antworten bereits kannte. Es war der selbe Teil, der mich bisher davor beschützt hatte und der mich nun wieder drängte, nicht noch weiter zu graben. Doch ich konnte meine Augen nicht mehr davor verschließen. Vieles habe ich über die Kreaturen gelernt, die ich bekämpfe und diese Möglichkeit hatte sich bereits vor vielen Jahren aufgedrängt.
Mit zittriger Hand tippte ich die Nummer in das Mobiltelefon und eine Stimme meldete sich, die mir nur allzu bekannt war. „Hallo, Kleines.“ Zu glauben, er wäre tot, war stets der angenehmere Gedanke, ein Trost und ein Ansporn weiter zu machen. Dad hatte mich immer „Kleines“ genannt. Mein Kopf wusste, was er nun sein musste, doch mein Herz verschloss sich davor. Er wollte mit mir sprechen, unter vier Augen und ich beschloss, ihm diesen Gefallen zu tun. Für mich, nicht für ihn, denn dem Ding, das er geworden ist, war ich nichts mehr schuldig.

In Viszima, einem kleinen Ort, nur zehn Minuten außerhalb von Polazk gelegen, fand heute ein Markt statt. Ich hatte diesen Ort für das Treffen ausgesucht. Ein öffentlicher Platz voller Menschen erschien mir am Sichersten. Sollte mein Vater ein falsches Spiel spielen, würden wir es vorher bemerken. Boris legte sich auf einem der Dächer auf die Lauer und würde mich durch sein Zielfernrohr keine Sekunde aus den Augen lassen.
Buddy kam tatsächlich alleine und setzte sich neben mich auf die Parkbank. So schwiegen wir für Minuten, bis ich die Kraft aufbringen konnte, das Schweigen zu brechen. Es gab tausend Dinge, die ich ihm sagen wollte, Dinge die ich fragen wollte, doch alles was ich zustande brachte, war ein Vorwurf. Er hatte mich und Timmy in dem Glauben gelassen, er wäre tot. Er hatte uns ganz alleine gelassen in dieser grausamen Welt. Timmy hat die Dinge, die er damals erlebt hatte, immer noch nicht überwunden und ich war auf die andere Seite gewechselt. Eben, weil sich diese andere Seite um uns gekümmert hatte. Um die verlorenen Kinder, die wir waren.
Er entschuldigte sich nicht, doch er beteuerte, auf mich aufgepasst zu haben. Die Leute, für die er nun arbeite, wären bereits auf mich und Boris aufmerksam geworden. Wir waren zu erfolgreich in dem, was wir taten. Buddy hatte mich gedeckt, doch nach der Sache mit dem Kartell in Polazk würde er das nicht mehr können und wir sollten uns zukünftig von True Blood fernhalten. Er arbeitete nun also für dieselben Kräfte, die dieses True Blood-Zeug überall verbreiteten. Und die Lanze? Boris hatte mir erzählt, wie diese blonde Frau mein Zimmer durchsucht hatte. Ich sprach ihn darauf an, und er meinte, er wisse nichts davon und Alice würde ihre eigenen Ziele verfolgen. Ich konnte unmöglich sagen, ob er mich belog oder nicht. Es war so, als kannte ich diesen Mann nicht mehr. Vielleicht war es auch so.
Dad war kein Mensch mehr und das wurde mir mit jedem gesprochenen Wort mehr und mehr bewusst. Ich hatte meinen Glauben gefunden und er diese Illusion von Freiheit, von der er immer geträumt hatte. Doch hatte er alles aufgegeben, um sich in diesen Traum zu flüchten und es schien so, als ob er insgeheim bedauerte, diesen Preis bezahlt zu haben, denn die Illusion schien langsam ihren Zauber zu verlieren und es wurde ihm bewusst, dass er sich stattdessen in ein noch größeres Gefängnis begeben hatte, als es eine Familie und eine Ehe jemals hätten sein können.
Alice nannte sie sich also. Sie war es, die meine Mum umgebracht und mir meinen Dad geraubt hatte. Diese Sache konnte selbst Buddy nicht vor mir verbergen. Er schien uns voneinander fernhalten zu wollen. Irgendwie war er an sie gebunden, wie er an mich gebunden war und er wusste, sollten sich eines Tages unsere Wege kreuzen, würde nur eine von uns das überleben. Damit hatte er auch völlig recht. Er war genauso wie diese Alice ein Monster und ich bin eine Monsterjägerin. Wir trennten uns in dem Wissen, dass wir uns bei unserem nächsten Treffen vermutlich als Feinde gegenüber stehen würden.

Mein Vater war tot. Ein Wolf hatte ihn vor zehn Jahren getötet. Er hatte ihm die Seele aus dem Leib gerissen und seine Hülle in Seinesgleichen verwandelt. So war es leichter zu ertragen, aber tief in mir drinnen wusste ich, dass es so einfach niemals sein würde.
Ich weinte, als ich zu Boris in den Wagen stieg. Auf nur einem Auge, als wäre ich nur halb traurig, und das fühlte sich unglaublich verkehrt an.



Glaube


Wir nahmen den Zug nach St. Moriz in der Schweiz. Krakovsky hatte dort ein Schließfach mit Bargeld und Equipment. Wir saßen uns im Zug gegenüber und redeten ansonsten nicht viel. Es fiel mir schwer, mich immer wieder daran zu erinnern, was dieser Mann vor mir in Wirklichkeit war und ich war mir sicher, dass es ihm genauso ging. Seine Schwester hatte eindrucksvoll bewiesen, wohin ihn dieser Weg ebenfalls führen konnte. Das arme Mädchen. Boris war weder auf ihrer Beerdigung noch hatte er ihr Grab besucht. Er hatte nicht um sie getrauert, sondern den Schmerz in Vodka ertränkt. Das Glitzern in seinen Augen, dass früher aufblitzte, als er über sie gesprochen hatte, war verschwunden und dem Schmerz gewichen. Auch wenn er diesen Schmerz hinter Professionalität und Geschäftigkeit zu verbergen versuchte, so war er für mich offensichtlich. Es war die Art Schmerz, der einen langsam von innen heraus zerfrisst. Ich kannte diese Art Schmerz recht gut, er war über die letzten zehn Jahre ein guter Bekannter geworden.

Am Bahnhof angekommen, machte sich Boris zu seinem Schließfach auf. Ich war nervös und floh vor den Kameras am Bahnsteig in ein kleines Café. Wir waren in die Höhle des Löwen marschiert und versteckten uns direkt unter dem klaffenden Maul des Konzils. Ich hatte das Gefühl, ich könnte von hier einen Stein direkt in Tolivers Büro werfen. Vielleicht trauten uns das Konzil und die Kirche so viel Dreistigkeit nicht zu. Vielleicht konnte es sogar funktionieren.
Diese Gedanken quälten mich, während ich den Schaum von meinem Cappuccino schlürfte, als ein mir Unbekannter an dem Café vorbei spazierte. Seine Augen leuchteten in einem gleißenden Licht, während er sich die Zeitung von heute kaufte und darin blätterte. Nur ich schien das zu bemerken. Die Augen des Zeitungsverkäufers leuchteten ebenfalls. Die Kinder der Familie am Nebentisch, die Eltern. Die alte Frau mit dem Blumenstrauß, die Bedienung hinter dem Tresen. Ein gleißendes Licht, das durch die Augen nach draußen drang. Ich verließ das Café und stand zwischen den Menschen, die ihren Geschäften nachgingen oder sich auf eine Reise vorbereiteten. Sie alle leuchteten, als ob ihre Seelen hell erstrahlten und das Licht durch die Augen nach draußen drang. Ich ging auf die Toilette und blickte in den Spiegel. Auch ich hatte dieses Leuchten, jedoch nicht nur durch mein gesundes Auge. Das Licht drang an den Rändern der Augenklappe hervor. Ich hob die Klappe und ein Lichtsturm umspülte die leere Augenhöhle. In diesem Lichtsturm konnte ich es erkennen. Ein Auge, das sich langsam, Stück für Stück zusammen setzte. Unbewusst ergriff ich die Lanze unter meinem Mantel und murmelte ein Dankesgebet. Gott entschied sich, mir ein neues Auge zu geben. Er hatte Pläne mit mir und ich war bereit, sein Werkzeug zu sein.
Boris kam zu mir, als ich wieder im Café saß. Das Leuchten der Menschen hielt noch eine Weile und ich erfreute mich daran. Boris Augen jedoch leuchteten nicht, und das machte mich unendlich traurig.

Er wollte nach seinem alten Hauptmann suchen, Petrov war sein Name und er schien wie vom Erdboden verschluckt. Dieser Mann schien mehr als nur ein alter Freund für ihn zu sein. Ich versprach, ihm zu helfen. So blieb ich in Bewegung und Lanze war so auch für meine Häscher schwerer zu finden. Ich hatte sie mir mit Klebeband auf die Brust gebunden. Ich trage sie so nah an meinem Herzen wie nur möglich. Nie wieder sollte ich sie, gemeinsam mit meinem Mantel, verlieren. Boris meinte, er hätte einigen seiner alten Kontakte eine Nachricht zukommen lassen und wir würden warten müssen, bis sich jemand melden würde.

Wir brauchten Hilfe. Ich könnte ein paar meiner Brüder und Schwestern kontaktieren. Ich musste wissen, was aus Samuel Cunningham geworden ist und was in der Kirche derzeit vor sich ging. Die Nachrichten über Madrid beunruhigten mich. Das Konzil konnte schreiben, was es wollte, die Eingeweihten können zwischen den Zeilen lesen und was ich da las, machte mir Angst.

Angst machte mir auch Boris. Er war ein Seelenmagier ohne Ausbildung. Ein Halbblut, der erst vor Kurzem erfahren hatte, dass es so etwas wie Hexer überhaupt gibt. Seine Kräfte waren ungeschliffen und roh und wenn ein ähnliches Potenzial wie in seiner Schwester in ihm lauert, kann das katastrophale Auswirkungen haben. Wenn er das wünscht, könnte ich ihm einen Kontakt zum Seelenkult herstellen. Das wäre ein gefährlicher Weg für uns beide, aber zu warten, bis seine Kräfte sich plötzlich selbständig machen, ist ebenso riskant.
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Beitrag von Gorthaur Fr 31 Jul 2015, 12:35

Bahnhof St. Moritz, Schweiz

"Wir sind nicht allein“, sagte Becky als sie merkte, dass jemand versuchte in ihren Geist einzudringen. Sie suchte in der Menge den Angreifer, fand ihn aber nicht. Zu viele Menschen waren unterwegs. „schnell weg“, dachte sie sich, schnappte Boris und ging eilig Richtung Anzeigetafel. Sie suchte den Zug, der als nächstes losfährt. Bahnsteig 3. Schnellen Schrittes machten sie sich auf den weg. Zwei Bahnhof securitys kamen ihnen entgegen und dursuchten die Menge. Becky wusste, dass die Securitys auf der Suche nach ihnen waren. Als sie nur noch zwei Schritte voneinander entfernt waren schmiss sich Becky Boris an den Hals und küsste ihn. Als die Securitys vorbei waren gingen sie weiter zum Bahnsteig. Dort angekommen bemerkten sie jemanden auf Bahnsteig 1. Toliver mit seinen Handlangern. Kurz trafen sich die Blicke und schon rannten sie los über die Gleise Richtung See. Toliver rannte ihnen sofort hinterher. Die anderen Zwei reagierten nicht so schnell und so kamen sie nicht mehr rechtzeitig vor dem ankommenden Zug auf die andere Seite. Am See war zum Glück auch ein Boot. Toliver wollte sie zum Stehenbleiben bewegen aber sie sprangen ins Boot und fuhren los. "Was willst du von uns? Wir kommen nicht zurück!" schrie Becky. "Ihr Narren!! Warum habt ihr euch in der Kirche gezeigt. Wärt ihr doch einfach verschwunden!!! Bringt sie weg, vernichtet sie. Ich hoffe, ihr habt sie nicht mehr bei euch. Lauft!!! Kommt nicht zum Konzil zurück!!" Da kamen auch schon seine Lakaien hinterher und eröffneten das Feuer. Boris erwiderte und traf sie, musste aber selbst auch einen Treffer einstecken. Notdürftig verband er die Wunde während Becky weiter zum anderen Ufer fuhr. Dort versteckten sie das Boot. Als sie den Helikopter hörten beschlossen sie im Wald weiter zu gehen. Da es zu regnen beginn suchten sie sich einen Unterschlupf und fanden auch bald eine Not-Hütte.


Not-Hütte nähe St. Moritz, Schweiz

Das Vorhängeschloss war mit dem Gewehrkolben schnell beseitigt. Im trockenen konnte er jetzt endlich seine Wunde ordentlich versorgen. Der Regen war so stark, dass man keine 3 Meter sehen konnte. Sie mussten weg. "Hast du noch Freunde bei der Kirche, die uns über die Grenze bringen könnten?" fragte Boris, doch Becky traute keinem mehr. Beim Durchstöbern der Hütte fanden sie einen alten Wanderplan. Boris stellte sein Zippo daneben und sie suchten sich einen Fluchtweg. Plötzlich schoss eine Stichflamme aus dem Feuerzeug, welches dadurch zu Boden fiel und erlosch. Boris drehte sich schnell um. Da war doch was hinter ihm? Boris zielte in die Dunkelheit, konnte jedoch nichts erkennen. er spürte aber etwas. Er konzentrierte sich nun ganz auf dieses Gefühl. was war das? Er durchsuchte mit seinem Geist den Raum, weiter nach draußen in den regen aber da war niemand. Erst jetzt bemerkte er, dass er seine Waffe unbeabsichtigt gesengt hatte. Er sah zu Becky rüber. Hinter ihr sah er Alisa. Sofort riss er die Waffe wieder hoch und zielte in ihre Richtung. "Was machst du hier“, schrie Boris. "Dreh jetzt nicht durch!!" antwortete Becky, die glaubte, dass sie anvisiert und gefragt wurde, doch Boris ignorierte sie. "Sie haben euch gefunden, ihr müsst gehen" sagte Alisa und deutete ihm die Flucht-Richtung an. Daraufhin drängte Boris zu gehen. Becky merkte, dass irgendwas geschehen ist, wollte Boris aber nicht bedrängen. Sie packte ihre Sachen und erkundigte sich nach seinem Plan. Er hatte die zuvor besprochene Route verworfen und ging den Weg, den Alisa ihm gezeigt hatte, Becky folgte ihm. Als sie nach Stunden noch immer kein Ziel erreicht hatten wurde es Becky zu blöd. Sie wollte wissen, was in der Hütte geschehen ist. Boris erzählte ihr von Alisa. Nach einiger Zeit hörten sie Musik in der Ferne. Sie gingen dieser nach und kamen zu einer Villa, in der sogar jetzt um halb 4 morgens noch einige Betrunkene feierten und über Gott und die Welt diskutierten.


Villa im Wald

Boris machte sich auf die Suche nach Autoschlüssel und Becky suchte im Haus nach Nahrungsmittel. Sie schnappte sich einen herumliegenden Rucksack, ging zum Kühlschrank und befüllte ihn. Danach ging sie zurück in den Wohnbereich. Dort lag einer der Betrunkenen in seiner Boxershort und schlief. Sie zog sich aus, legte sich zu ihm und weckte ihn auf. Dieser kannte sich überhaupt nicht aus. Allen Anschein nach hatte er sich mit dieser Schönheit vergnügt. Sie fragte ihn, ob er sie nun nachhause fahren könnte und da eventuell dann noch eine Nummer bei ihr drinnen war willigte er ein. Am Weg zum Auto kam Boris dazu, gab sich als Beckys Bruder aus und stieg ungefragt mit ins Auto ein. "wo müsst ihr hin?" fragte er sichtlich verärgert. "Nizza", sagte Becky. Dort lebte ein guter Freund von Samuel und sie musste endlich wissen was da los war. Er sah sie unglaubwürdig an und wollte sie schon zum Aussteigen auffordern aber als Boris ihn mit seinem Kampfmesser überzeugte fuhr er los. Unterwegs kontrollierte Boris ob jemand auf seine Nachricht reagiert hatte und tatsächlich wurde er fündig. Sascha, ein alter Kamerad mit dem er sich immer geprügelt hatte meldete sich. Er teilte Boris mit, dass sie sich in ihrer alten Ausbildungsstätte treffen sollten.


Nizza, Frankreich

In Nizza angekommen wollte Boris gegen Beckys willen den Zeugen entsorgen. Becky überzeugte ihn jedoch den Fahrer am Leben zu lassen. Während sie diskutierten bemerkte Becky, dass es im Auto verbrannt roch. Boris öffnete die Motorhaube um den Grund dafür zu suchen. Da schossen plötzlich Flammen aus der Lüftung. Becky schnappte den Fahrer und zerrte ihn aus dem Wagen. Das Auto brannte völlig ab. Becky vermutete, dass Boris das Auto unbewusst entzündet hatte. Becky nahm Kontakt mit Philip, einem befreundeten Hexenjäger, auf. Sie trafen sich in einem Café in der Nähe des Hafens. Nach anfänglichem Smalltalk fragte Becky nach Samuel. Philip erzählte ihr von den radikalen Anhänger der lebenden Heiligen, die immer mehr wurden. Diese sind mit Sicherheit an Samuels Verschwinden schuld. Sie waren sich darüber einig, dass die Heilige niemals die Lanze bekommen darf. Er gab ihnen ein wenig Geld, seine Nummer und ein anonymes, sauberes Auto. Um ihre Spuren zu verwischen nahmen sie den blauen Volvo und fuhren landeinwärts nach Lyon zum Flughafen. Im Flieger nach Roman fing Beckys ganzer Körper zu jucken. Sie ging zum WC um nachzusehen, was da los war. Im Spiegel sah sie, dass ihre ganzen narben verschwunden waren. Auch ihr zweites Auge spürte sie wieder. Das musste die Lanze bewirkt haben. Sie riss das Panzer Tape ab, mit dem die Lanze an ihrem Brustbein befestigt war, doch die Lanze blieb dort. Sie zerrte wie wild daran aber die Lanze ging nicht ab. Es fühlte sich an, als ob sie direkt an ihrem Brustkorb rütteln würde. Sie ging zurück zu Boris und erzählte ihm davon. Er war nicht begeistert, immerhin gab er der Lanze Schuld an dem tot seiner Schwester.


Roman, Rumänien

Bei der Sicherheitskontrolle in Roman meldete der Metall Detektor die Lanze. Becky behauptete, es sei ein Implantat aber da sie keinen Befund dabei hatte wurde sie untersucht. Dabei bemerkte sie erstaunt, dass die Lanze in ihr verschwunden war. Bei der alten Kaserne angekommen wartete Sascha schon. Boris erkannte ihn kaum. Er hatte keine beine mehr, die Haare sind ihm ausgegangen, etwas dicklicher ist er geworden. Sascha kam gleich zum Punkt. Er erzählte Boris, dass Petrov entführt wurde von jemanden, der "der Bär" genannt wird und sich in Sibirien versteckt. wegen ihm hatte Sascha keine beine mehr. "er hat sie mir einfach abgefressen", berichtete Sascha. Der Hass auf den Bären war auch der einzige Grund, warum er sich selbst mit Boris zusammen tat, den er immer noch beschuldigte, dass er seine Schwester gefickt hat. In Saschas Büro angekommen zeigte er ihnen alles, was er über den Bären in Erfahrung bringen konnte. bei den Aufnahmen erkannte Boris, dass es sich hier nicht um einen Werwolf handelt. Er bemerkte auch ein Zeichen. Er skizzierte es auf einem Fetzen Papier und zeigte es Becky. "Lada" sagte sie leise. Becky nahm Boris zur Seite und erklärte ihm, was Lada ist. Sie fragte sich warum ein Haus wie Lada einen einfachen Hauptmann entführte. "Hattet ihr alle besondere Fähigkeiten in eurer Einheit", fragte sie Sascha. und tatsächlich waren es alle "Spezialisten" auf ihrem Gebiet. Da sie keine andere Wahl hatten erzählten sie Sascha von allem. Sascha bestand darauf sich mit dem Schweden in Verbindung zu setzen, da dieser der beste war, wenn's ums Leute finden geht. während Sascha nach Lars suchte durchsuchten die zwei die alte Kaserne. „Vielleicht finden wir ja was, das uns bei der Suche helfen könnte“, dachte Boris. Bei der Sportanlage fand er in seinem Spind ein Foto von Patricia. Eine Kameradin. Seine Freundin. Er hatte sie über all die Jahre schon fast vergessen. Sie war nur kurz in der Kompanie und ist dann einfach verschwunden. Das war nicht ungewöhnlich. Es gab einige, die das harte Training nicht lange mitmachten und er hatte damals zu viel um die Ohren, um ihr lange nachzurennen, auch wenn er diesen Beschluss oft bereute. Er packte das Foto ein und sie suchten weiter. In einer der Baracken fanden sie einige Unterlagen über die Kompanie. Nur Patricias Akten waren zum Großteil geschwärzt. Langsam kamen ihm Zweifel über ihren Verbleib. Er schnappte sich einen Spaten und rannte hinter die Übungshalle, wo sie damals alle vergruben. Er wusste genau wo er graben musste und tatsächlich, nach einiger Zeit fand er ihre Überreste. Er bettelte Becky an, sie solle versuchen mit der Lanze Patricia zurückzuholen. Becky wollte nicht aber Boris ließ nicht locker. "Immerhin hat diese Lanze meine Schwester zerstört!!" schrie er sie an. „Ein Leben für ein Leben, außerdem wird’s eh nicht funktionieren“, dachte Becky. Boris ging einige Schritte zurück als Becky anfing. Zu ihrem Erstaunen formte sich um die Knochen ein neuer Körper. In dem Augenblick, als sie fertig war und wieder Leben in Patricias Körper fuhr wusste sie, es war ein riesen Fehler.
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